Sag nicht, wer du bist, wenn du es sein willst
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Vortrag von Andreas Steffens
Lesung: Martin Petschan, Moderation: Michael Serrer
Ort: Solar Decathlon Campus · Mirker Straße 48 · 42105 Wuppertal
Identität ist kein Garant für Selbstbehauptung. Sie kann eine ihrer größten Gefährdungen sein. Bevor wir etwas Bestimmtes sein wollen können, sind wir immer schon bestimmt. Unser ›Selbst‹ entsteht im doppelten Widerstand gegen Herkünfte und gesellschaftliche Verbindlichkeiten. Wir sind mehr, als wir sein können, und können mehr sein, als wir sind. In dieser Spannung steht ein selbstbestimmtes Leben.
Anhand literarischer Zeugnisse erörtert der Vortrag die Problematik der ›Identität‹, die Steffens in seinem neuen Buch Das Verhängnis Identität oder Der Zwang, etwas zu sein untersucht, das pünktlich zur Wuppertaler Literatur Biennale erscheint.
Andreas Steffens ist Philosoph und Autor zahlreicher Bücher zur Anthropologie und Ästhetik, schreibt Essays und hält Vorträge über Künste und Künstler:innen. Von 1995 bis 2005 lehrte er als Privatdozent für Philosophie an der Universität Kassel. Bis vor Kurzem war Steffens Redakteur des KARUSSELL. Bergische Zeitschrift für Literatur sowie Sprecher des Verbands deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller/Bergisches Land. Zuletzt erschienen Aufgehoben. Aphorismen (2021) sowie Auf Umwegen. Nach Hans Blumenberg denken (2021).
Martin Petschan, geboren in Heidelberg, absolvierte seine Schauspielausbildung an der Theaterakademie Vorpommern, die er 2017 abschloss. In der Spielzeit 2016/17 war er am Theater Neubrandenburg/Neustrelitz der Protagonist in der Satire Er ist wieder da. 2017-2021 gehörte er dem Ensemble der Wuppertaler Bühnen an, wo er in Warten auf Godot, Der Geizige, Ein Winter unterm Tisch und zahlreichen weiteren Stücken zu erleben war. Derzeit wirkt er bei der Uraufführung der Crossover-Oper Krabat am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen mit. Daneben arbeitet Martin Petschan als Hörbuchsprecher.

