Mein Prinz, ich bin das Ghetto
zurückLesung und Gespräch mit Dinçer Güçyeter
Moderation: Angela Gutzeit
Ort: Swane Café · Luisenstraße 102a · 42103 Wuppertal
Ob die Texte in einem anatolischen Dorf oder in der Prostituierten-Szene Istanbuls verortet sind, in einem kindlichen Fantasiereich oder in der niederrheinischen Provinz: In seinem neuen Gedichtband widmet sich Dinçer Güçyeter noch intensiver als in seinen vorangegangenen Veröffentlichungen den Wurzeln seiner Herkunft, familiären Bindungen und den Herausforderungen, die ein Aufbruch ins Ungewisse mit sich bringt.
»Vater, Mutter, wohin jetzt mit mir/wohin mit diesen Gedichten« heißt es am Anfang des Bandes. Die Überschreibung von Familienbildern, im wörtlichen wie im übertragenen Sinn, ist das poetische Verfahren dieser »wilden Archäologie der Herkunftswelt« (Michael Braun).
Dinçer Güçyeter, geboren 1979 in Nettetal, ist ein deutscher Theatermacher, Lyriker, Herausgeber und Verleger. Güçyeter wuchs als Sohn eines Kneipiers und einer Angestellten auf und machte einen Realschulabschluss an einer Abendschule. Von 1996 bis 2000 absolvierte er eine Ausbildung als Werkzeugmechaniker, zwischenzeitlich war er als Gastronom tätig. Im Jahr 2012 gründete Güçyeter den ELIF Verlag mit dem Programmschwerpunkt Lyrik. Seinen Verlag finanziert Güçyeter bis heute als Gabelstaplerfahrer in Teilzeit. 2017 erschien Aus Glut geschnitzt, und 2021 Mein Prinz, ich bin das Ghetto. 2022 wurde Güçyeter mit dem Peter-Huchel-Preis ausgezeichnet. Er ist Vater von zwei Kindern und lebt in Nettetal.
Angela Gutzeit, geb. 1955 in Berlin, ist Politik-, Literatur- und Kunstwissenschaftlerin sowie Literaturkritikerin und arbeitet als freie Redakteurin und Moderatorin beim Deutschlandfunk.
